Immer
noch glühte der Horizont. Rasch schritt Erid voran, sein Knöchel hatte
sich beruhigt und eine seltsam frohe Stimmung erfüllte ihn. Endlich nicht
mehr so allein! Ihm wurde warm. Er summte vor sich hin, während er am
Waldesrand gefrorene Äste von den Bäumen brach.
Mit
einem großen Bündel Holz kehrte in die Höhle zurück. Die Wölfin
blickte ihn aus den bernsteinfarbenen Augen an, fiepte und bewegte die
Rute, als er eintrat.
Erid
lächelte. „Hope!" Er legte das Bündel neben die Feuerstelle, „Hope,
du meine Hoffung. So werde ich dich nennen."
Mit
langsamen Bewegungen näherte er sich dem Tier. Er hockte sich neben Hope
und streckte ihr die Hand entgegen. Sein Herz platzte fast vor Glück, als
sie mit ihrer rauen Zunge seine Handfläche leckte. „Hope",
flüsterte er ergriffen.
An
sie gedrückt schlief Erid ein.
Am
nächsten Morgen war Hope sichtlich erholt. Erid untersuchte ihre Wunde,
die sich geschlossen hatte.
„Wollen
wir das Glühen erforschen? Was meinst du?"
Hope
lief unruhig auf und ab.
Als
sie vor die Höhle traten und loswanderten, blieb Hope an seiner rechten
Seite. Das Licht vor ihnen glühte bei Tageslicht weniger intensiv – ein
schmaler rosaroter Streifen.
Nachdem
Erid und Hope an die zwei Stunden über die sanfte Hügellandschaft
vorangekommen waren, hatte er den Eindruck, verfolgt zu werden.
..5.12..
© Elsa Rieger